Am 19. und 20. Februar findet in Kempten das 6. Ambient Medicine Forum statt. Thema in diesem Jahr ist assistive Technik für selbstbestimmtes Wohnen. Gemeint…
Länger selbstständig durch Ambient Assisted Living Ambient Assisted Living (AAL): Im Alter selbstbestimmt leben

- Dank Ambient Assisted Living dauerhaft zuhause wohnen
- Ambient Assisted Living - Definition
- Moderne AAL-Pflegetechnik ist auch für Laien einfach zu bedienen
- Smart Home als Schlüssel zum selbstbestimmten Leben
- Sprachassistenten managen den Alltag für Senioren
- Elektrischer Rollator ello: mit Hupe und Licht
- Pillo und ElliGrid dosieren Medikamente automatisch
- Withings Blood Pressure Monitor erleichtert die Blutdruckmessung
- Oticon Opn: Hörgerät mit BrainHearing-Technologie
- Weitere Hilfsmittel für Ambient Assisted Living
- Zuschüsse für altersgerechtes Wohnen
- Lesetipps zum Thema Ambient Assisted Living
Dank Ambient Assisted Living dauerhaft zuhause wohnen
Viele Senioren und Menschen mit Handicap haben große Angst davor, bei fortschreitender Pflegebedürftigkeit gegen ihren Willen in ein Heim umziehen zu müssen. Denn dort gelten klare Regeln und Individualität ist nur im begrenzten Rahmen der Hausordnung möglich. Einen persönlichen, menschlichen Pfleger für Zuhause können sich jedoch nur die wenigsten hilfsbedürftigen Menschen leisten.
Die Lösung für dieses Problem bieten Ambient Assisted Living Systeme, deren Anbieter den Alltag durch einfache Maßnahmen und Nachrüstlösungen komfortabler und vor allem sicherer machen. Wir stellen die besten und innovativsten Produkte und Anbieter vor.
Ambient Assisted Living - Definition
AAL umfasst ein ganzes System an Lösungen, das entwickelt wurde, um die Pflege von Senioren und von Personen mit Handicap zu vereinfachen. Das Pflegeheim oder die Seniorenresidenz soll nicht der einzige Ausweg sein, wenn ein älterer Mensch auf Hilfe angewiesen ist. AAL wurde ursprünglich vom Fraunhofer Institut ins Leben gerufen und entwickelt sich ständig weiter.
Die Ambient Assisted Living-Technologien sind deshalb so vorteilhaft, weil sie einfach zu beherrschen und sehr diskret in das Leben und den Alltag pflegebedürftiger Personen integrierbar sind. Die AAL-Systeme lassen sich außerdem individuell an die Lebenssituation der betroffenen Personen anpassen und können jederzeit verändert oder erweitert werden.
Im Rahmen der Seniorenbetreuung werden daher auch immer mehr intelligente Smart Home-Technologien eingesetzt, um wiederkehrende Prozesse selbstständig zu steuern. Ein Eingriff von außen durch ein Familienmitglied oder durch eine pflegende Person ist dennoch jederzeit möglich, denn der betreuungsbedürftige Mensch kann sich durch einen Knopfdruck bemerkbar machen.
Moderne AAL-Pflegetechnik ist auch für Laien einfach zu bedienen
Gerade Senioren, die in einer Zeit ohne moderne Technik aufgewachsen sind, stehen technischen Neuerungen oftmals kritisch gegenüber. Sie haben Angst die Systeme nicht bedienen zu können oder Fehler zu machen, die zu einem Defekt der Technik führen können.
Mit den modernen Smart Home-Technologien lassen sich den Menschen diese Ängste nehmen. Denn die intuitive Bedienung erfordert keinerlei Vorkenntnisse. Die meisten Senioren lernen schnell damit umzugehen und sind in den meisten Fällen erstaunt, wie einfach und effektiv die Hilfe durch Technik sein kann. Wenn das Ziel des selbstbestimmten Lebens durch ein effektives Smart Home System erreicht wird, lässt sich der Pflegebedürftige meist gern darauf ein. Vor allem dann, wenn er merkt, dass ein Smart Home mit Ambient Assisted Living Geräten ihm die Chance eröffnet in seinen eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben.
Smart Home als Schlüssel zum selbstbestimmten Leben
Smart Home ist ein Begriff, der nicht aus der Pflege und Betreuung von behinderten und pflegebedürftigen Personen bekannt ist. Denn moderne Technologien eines Smart Homes finden bisher meist in Haushalten ihren Einsatz, in denen keine behinderten oder pflegebedürftigen Personen leben.
Das Smart Home übernimmt dabei viele Aufgaben, die bislang manuell bearbeitet werden mussten. Die automatisierte Steuerung der Heizung, des Lichts, der Jalousien und die Überwachung von Häusern und Wohnungen können in einem Smart Home recht einfach realisiert werden. Das Internet spielt für die Vernetzung der einzelnen Systeme eine entscheidende Rolle, denn es wird eingesetzt, um Systeme zu steuern und nachzuschauen, ob zu Hause alles in Ordnung ist.
Das vom Fraunhofer Institut entwickelte Ambient Assisted Living (AAL) System macht sich diese Technologien zu Nutze und erweitert sie für den Bedarf von Menschen, die eine Behinderung oder Pflegebedarf haben, aber dennoch selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden wohnen möchten.
AAL ist quasi als Erweiterung des Smart Homes zu sehen. Die Technologien, die das Smart Home bei der Steuerung und Überwachung von Mechanismen im Haushalt zur Verfügung stellt, werden auch bei Ambient Assisted Living genutzt. So können Familienangehörige sich beispielsweise über ein Videosystem davon überzeugen, dass es den Großeltern gut geht. Sie können mit ihnen sprechen, sich nach dem Befinden erkunden oder Hilfe holen. Desweiteren ist es möglich, via Ambient Assisted Living Einkäufe zu organisieren, Medikamente zu beschaffen oder bei Bedarf einen Arzt zu rufen.
Sprachassistenten managen den Alltag für Senioren
Besonders einfach ist der Einstieg in die Ambient Assisted Living-Technologie mithilfe eines smarten Lautsprechers und der darauf installierten Sprachsoftware. Wer zum Beispiel einen Amazon Echo Lautsprecher kauft, kann mit der vorinstallierten Sprachassistentin viele Haushaltsaufgaben und Unterhaltungsmöglichkeiten managen.
Ambient Assisted Living mit Alexa
- Musik hören
- Nachrichten und ezyklopädisches Wissen abrufen
- Kindle eBooks oder audible Hörbücher vorlesen lassen
- Haushaltsgeräte steuern (z. B. Lampen, Heizthermostate oder den Fernseher)
- Spracheinkäufe tätigen und Lebensmittel nach Hause liefern lassen (Einrichtung eines Prime-Kontos erforderlich)
- Telefonieren oder Sprachnachrichten hinterlassen und im Notfall Hilfe holen
- Helfern über ein vernetztes Schloss von überall aus die Tür öffnen
- U.v.m.
Elektrischer Rollator ello: mit Hupe und Licht
Rollatoren sollen das Leben von Senioren eigentlich erleichtern, sind aber in der Praxis oft zu klobig und unhandlich. Nicht selten kommt es trotz Rollator zu Stürzen und Gleichgewichtsproblemen. Nachdem bereits verschiedene Projekte, wie zum Beispiel ModEst, eine bessere Sturzprävention in Angriff genommen haben, soll ello nun für umfassenden Schutz sorgen.
Für mehr Beweglichkeit sorgt zusätzlich der elektrische Antrieb in beiden Hinterrädern von ello. So können gehbehinderte Menschen Rampen oder andere Untergründe besser meistern. Beim Weg aufwärts rollt ello automatisch in der gewünschten Geschwindigkeit und transportiert dabei sogar noch Gepäck. Abwärts bremst er von selbst und verhindert so ein unerwünschtes Wegrutschen.
Durch die integrierte Notruffunktion, die im Gegensatz zu einem Hausnotruf immer dabei ist, wird die Bewegungsfreiheit deutlich erhöht. Falls der Anwender beim Spaziergang oder Einkaufen die Orientierung verliert, kann er über den intuitiv bedienbaren SOS-Knopf Hilfe holen. Integriertes GPS sorgt für das schnelle Auffinden.
In welchen Sanitätshäusern es den elektrischen Rollator bereits zum Testen oder Kaufen gibt, erklärt unser ello-Produktüberblick.
Pillo und ElliGrid dosieren Medikamente automatisch
Eine weitere große Herausforderung beim Ambient Assisted Living ist die korrekte Dosierung von Medikamenten. Denn gerade bei Herztabletten kann eine zu späte oder zu geringe Dosierung schnell lebensbedrohlich werden.
Um auch vergessliche Menschen rechtzeitig zu erinnern, hat das Startup Pillo Health einen charmanten kleinen Roboter entwickelt. Dieser smarte Gesundheitsassistent kann alle Familienmitglieder per Gesichtserkennung einordnen, sie persönlich ansprechen und für jeden die passende Menge an Vitaminen oder Tabletten ausgeben. Falls demente Personen trotzdem die Einnahme vergessen, sendet Pillo eine Warnung an eine zuvor ausgewählte Kontaktperson.
Leider ist der genaue Markteinführungstermin für Pillo auch auf der Herstellerseite noch nicht einsehbar. Deshalb empfehlen wir als Alternative die ElliGrid Pillenbox. Sie kann zwar nicht sprechen, zeigt dafür aber durch Beleuchtung die aktuell notwendigen Tabletten an. Zudem kann die intelligente Pillenbox deutlich einfacher befüllt werden, weil keine Tabletten mehr abgezählt werden müssen.
Ähnlich wie bei Pillo wird auch bei der smarten Pillenbox automatisch ein Pfleger oder Familienangehöriger benachrichtigt, wenn die Medikamente nicht eingenommen wurden. Weitere Informationen zum Produkt und den Bestellmöglichkeiten liefert die ElliGrid-Herstellerseite.
Withings Blood Pressure Monitor erleichtert die Blutdruckmessung
Für viele Senioren erleichtert das Blutdruckmessen zuhause den Alltag erheblich und garantiert so überhaupt erst Ambient Assisted Living. Damit Aufregung und Stress den Blutdruck nicht unnötig in die Höhe treiben, gibt es inzwischen auch besonders komfortable smarte Lösungen.
Der Withings Blood Pressure Monitor zum Beispiel ist kabellos und kann unter anderem mit der smarten Withings Waage oder dem Withings Thermometer vernetzt werden. Die Messdaten können wahlweise direkt am Gerät oder auf der Hersteller-App eingesehen werden. Eine Reminderfunktion sorgt dafür, dass die Messungen nicht vergessen werden. Trotz aller smarten Extras kostet der Withings Blood Pressure Monitor übrigens nur minimal mehr als ein klassisches Blutdruckmessgerät.
Oticon Opn: Hörgerät mit BrainHearing-Technologie
Neben Gleichgewichtsproblemen, nachlassender Sehkraft und Vergesslichkeit ist vor allem Schwerhörigkeit ein typisches Altersproblem. Klassische Hörgeräte arbeiten jedoch leider oft langsam und unpräzise. Bei Oticon Opn scannt dagegen ein Velox-Chip 100mal pro Sekunde die Umgebung. Dadurch wird ein 360 Grad Radius erzielt und Störgeräusche können besser herausgefiltert werden. Träger des intelligenten Hörgerätes sind so in der Lage, auch Gruppengesprächen problemlos zu folgen. Die Batterien des neuen Systems sind sogar wiederaufladbar.
Einziges Manko: Bisher ist das Hörgerät noch sehr teuer. Wer mehr dazu wissen möchte, erhält weitere Informationen auf der Oticon Opn-Herstellerseite.
Weitere Hilfsmittel für Ambient Assisted Living
Je nach persönlichen Bedürfnissen und Wünschen gibt es unzählige Möglichkeiten das Leben im Alter zu erleichtern und die Selbstständigkeit zu erhöhen. Wer unter den vorgestellten Produkten nichts Passendes gefunden hat, für den haben wir in folgender Liste weitere Inspirationen zusammengestellt, die uns vielleicht bald schon den Alltag erleichtern.
- Unterstützung bei Weglaufgefahr: SafeWander Alarmsocken
- Überwacht den Herd: Inirv React Rauchmelder
- Hilft Übergewicht zu reduzieren: Withings Body Cardio Waage
- Holt bei Unfällen Hilfe:LIVALL Fahrradhelm mit Sturzsensor, SensFloor Sensorboden
- Alarmknopf für den Ernstfall: Intertechno Notruf
Zuschüsse für altersgerechtes Wohnen
Wer sein Zuhause barrierefrei gestalten und altersgerecht umbauen möchte, kann dafür bei der KfW Bank Förderkredite und Zuschüsse beantragen. Unterstützt werden zum Beispiel folgende Umbau- und Renovierungsmaßnahmen:
- Neugestaltung von Wegen zum Gebäude
- Barrierefreier Ausbau von Eingang und Wohnungszugang
- Hilfsmaßnahmen zur Überwindung von Treppen und Stufen (z. B. rutschhemmende Beläge)
- Badumbau (z. B. mit bodengleicher Dusche oder Badewannenlift)
- Nachrüstung von Tür- und Torantrieben
- Um- oder Neugestaltung von Gemeinschaftsräumen
- u. v. m.
Tipp der Redaktion: KfW: Zuschüsse und Förderkredite für den Smart Home-Umbau
Lesetipps zum Thema Ambient Assisted Living
9 Alltagshelfer für Senioren: von sinnvoll bis skurril
Virtuelle Therapie: Meine Oma fährt im Altersheim Motorrad
Samsung SLEEPsense Tracker hilft bei Schlafproblemen
Mehr Trends und News zum Smart Home

Unser modernes Leben funktioniert nicht ohne Strom. Vom Föhn bis zum Computer sind in einem mehrköpfigen Durchschnittshaushalt im Schnitt dreißig Geräte…

Professionelle Pflegekräfte in Krankenhäusern und Seniorenheimen verrichten Tag für Tag unschätzbar wertvolle Arbeit. Ohne Kranken- oder Altenpfleger wäre…

Start-up Varomo arbeitet an einem mobilen Robotertisch konzipiert, der den Alltag von Menschen mit Handicap erheblich erleichtern soll. CAREcules heißt das…

Der Trend ist wahrlich bedenklich: Der demografische Wandel und die zunehmende Urbanisierung führen dazu, dass viele Menschen im Alter ganz auf sich allein…

Das Stuttgarter Tech-Startup eMovements hat für Senioren und Menschen mit Bewegungseinschränkungen den elektrischen Rollator ello entwickelt. Der E-Rollator…

Der Trend im Smart Home geht zur unsichtbaren Integration von smarten Anwendungen in den Haushalt. Deshalb sind Sprach- und Gestensteuerung ein großes Thema.…

Alt werden möchte jeder, alt sein aber niemand. Trotzdem kommt irgendwann der Punkt, an dem nicht nur die eigenen Eltern Hilfe im Alltag benötigen. Zum…

Durch virtuelle Spielangebote will das Hamburger Unternehmen RetroBrain R&D neuen Schwung in Altersheime und Krankenhäuser bringen. Mit der mehrfach…

Rollatoren sind längst in deutschen Haushalten angekommen. Nicht nur Senioren, sondern auch Reha-Patienten und Unfallopfer nutzen sie im Alltag, um die eigene…

Wer glaubt, betagte Senioren müssten früher oder später in ein Pflegeheim ziehen, kennt die technik-affinen Best-Ager von heute nicht. Für eine Studie des…

Für viele Deutsche gehört das mehrmalige tägliche Blutdruckmessen zum Alltag. Grundlage einer erfolgreichen Bluthochdrucktherapie ist schließlich eine…

Die „Smart Service Power“ Maßnahme des Dortmunder Projektes „Nordwärts“erhielt jetzt den „DC Information Society Prize 2017“. Damit verbunden…

Der VDE (Verband der Branchen Elektronik, Elektrotechnik und Informationstechnik) drängt dazu eine Wirtschaftsinitiative ins Leben zu rufen. Dadurch soll die…

„Entdecken Sie die Geräusche Ihres Lebens wieder“ lautet der Slogan des dänischen Unternehmens Oticon. Mit dem Hörgerät Opn möchte sie das…

Wahrscheinlich jeder wird sich auf dem Weg zur Arbeit schon einmal gefragt haben, ob der Herd zuhause noch an ist und ist panisch umgekehrt. Inirv React…

Mit Modellen wie Feel und Sense hat sich iHealth schon als Hersteller von Gesundheitsgadgets etablieren können. Auf der CES in Las Vegas wurden jetzt drei…

Nach dem Erfolg des Pillenausgabe-Roboters Pillo wurde nun EllieGrid entwickelt. Dieses smarte Gerät erinnert den Nutzer nicht nur durch einen Alarm an die…

Mit einer intelligenten Idee revolutionierte ein US-amerikanischer Junge die medizinische Welt. Weil sein demenzkranker Opa nachts immer aufstand, entwickelte…

Selbständigkeit ist für Senioren eine Herzensangelegenheit. Denn wer möchte nicht so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können?…

Große, runde Augen, eine sympathische Stimme, gepaart mit höflichem Auftreten: Pillo wickelt einfach jeden um den Finger. Der schlaue Medikamentenroboter…

Der SensFloor sorgt für mehr Sicherheit im Haus. Er erkennt, wo und wie sich jemand im jeweiligen Raum fortbewegt. Das System richtet sich vor allem an…

Der niederländische Technologiekonzern Philips hat sich bereits einen Namen im Internet der Dinge und bei smarten Produkten gemacht. Vor allem das smarte…

Älteren und körperlich oder geistig beeinträchtigten Menschen fällt es oft schwer, das gewohnte Umfeld zu verlassen, auch wenn sie auf Betreuung angewiesen…

Das Smart Home Phone Ily vernetzt die ganze Familie - egal, wo sich die Personen befinden. Es ermöglicht Anrufe und Videochats, unterbindet aber Kontakte ins…